„Frei von parteipolitischen Ideologien für
Schifferstadt und seine Bürger“
Dieter Weißenmayer und Marion Schleicher-Frank - seit Mai 2005 an der Spitze
der Freien Wählergruppe Schifferstadt e.V. – im Gespräch mit dem TAGBLATT
Bereits in der Mitgliederversammlung am 11. Mai dieses Jahres wählte der
Verein der Freien Wählergruppe eine neue Führungsspitze. Zum Nachfolger des
bisherigen 1. Vorsitzenden Karl Spindler wurde dessen bisheriger
Stellvertreter Dieter Weißenmayer gewählt, zur 2. Vorsitzenden Marion
Schleicher-Frank. „Karl Spindler hatte sein Amt zur Verfügung gestellt, um
sich verstärkt seinen Aufgaben als 1. Beigeordneter widmen zu können“,
definierte Ursula Heberger, Fraktionsvorsitzender der FWG im Stadtrat die
Neuwahlen, „allerdings sollte auch ein Generationswechsel stattfinden. Der
45jährige Dieter Weißenmayer, seit 1989 Mitglied der FWG, verheiratet und
von Beruf Justizbeamter, widmet sich in seiner Freizeit neben der
Kommunalpolitik der Haltung von Orchideen, seinem Jack-Russel-Terrier und
ist ein passionierter Wanderer sowie Kenner des Pfälzer Waldes. Neben seinem
Faible für mediterrane Küche und Fischgerichte greift er zuweilen auch
selbst zur Küchenschürze, um Kuchen oder Torten zu backen.
Marion Schleicher-Frank (41), verheiratet, von Beruf Kauffrau und Mutter
zweier Kinder, trat im Januar 2004 in die FWG ein, wurde bereits 13 Monate
später zur stellvertretenden Kreisverbandsvorsitzenden gewählt. Wenn es ihre
Zeit erlaubt, kocht die berufstätige Familienfrau leidenschaftlich gerne,
von pfälzischen über italienische bis zu asiatischen Gerichten. Der FWG sei
sie aus zwei Gründen beigetreten: „Zum einen wollte ich Klaus Sattel als
Bürgermeister unterstützen, zum anderen mich aktiv in die Politik vor Ort
einbringen.“
„Ich wollte keiner Partei angehören, in der die Basis stets den Weisungen
‚von oben’ zu folgen hat, sondern mich frei von parteipolitischen Ideologien
für das Wohl dieser Stadt und ihrer Bürger betätigen“, schildert Dieter
Weißenmayer seine Beweggründe für sein Engagement in der Freien
Wählergruppe. Als sein Vorbild bezeichnet er Ursula Heberger, die „seit
Jahren im Verein, im Kreis und Stadtrat „ihren Mann stehe“ und auch stets
für eine familiäre Atmosphäre innerhalb der FWG sorge. Bezug nehmend auf
kommunalpolitische Themen wie beispielsweise die Innenstadtgestaltung
erklärt der 45jährige: „Wir haben uns der schwierigen Aufgabe gestellt, mit
leeren Kassen etwas bewegen zu wollen. In den 80ern, den ‚fetten Jahren’,
als es noch Zuschüsse seitens des Landes gab, haben die damaligen Stadtväter
die Chance für Schifferstadt regelrecht ‚verschlafen’, während Dörfer wie
Haßloch oder Dirmstein die Zeichen der Zeit erkannten und durch Rückbau und
Einbahnstraßenregelungen verkehrsberuhigende Maßnahmen in den Ortskernen
einrichteten!“ Der Zustand der Schifferstadter Innenstadt sei das Ergebnis
einer jahrelangen absoluten Mehrheit im Rathaus, betont Dieter Weißenmayer.
Für Schifferstadt sei der Zug eigentlich längst abgefahren, meint auch
Marion Schleicher-Frank. Nun müsse man quasi „auf den fahrenden Zug
aufspringen“, was bei der augenblicklichen Haushaltslage ausgesprochen
schwierig sei. In 50 Jahren CDU-Regierung im Rathaus habe die Verwaltung den
Stadträten vorgegeben, was zu beschließen war, ergänzt Ursula Heberger.
„Dabei hat die Verwaltung als Vollzugsorgan auf Vorschläge aus dem Stadtrat
zu warten!“
Nach Meinung Dieter Weißenmayers kommt die lokale Agenda 20 Jahre zu spät:
„In den 80er Jahren bestand auch Interesse seitens der Bürger. Damals hätte
man etliches umsetzen können, was sich heute aus finanziellen Gründen nicht
oder nur schwer verwirklichen lässt!“ Dennoch ist die FWG und mit ihr die
beiden Vorsitzenden entschlossen und motiviert, „in Schifferstadt für die
Schifferstadter etwas bewegen zu wollen!“ Mit Blick auf die Kooperation mit
der SPD und den Grünen konstatiert Dieter Weißenmayer: „Es ist wichtig, dass
die Verantwortung auf mehrere Parteien verteilt ist, die Meinungsvielfalt in
den Gremien ist sehr demokratieförderlich.“ „Ich bin sehr stolz auf unser
junges Team“, bekundet Ursula Heberger, „vor allem im Hinblick auf die
Tatsache, dass sich die totgesagte Wählergruppe seit 1984 – innerhalb von 20
Jahren – im Stadtrat ‚verelffacht’ hat.“
Im kommenden Jahr steht das 50jährige Jubiläum der Freien Wählergruppe e.V.
an. „Neben unserem Adlerhoffest im Sommer soll am 2. September ein
offizieller Festakte stattfinden“, kündigt Dieter Weißenmayer an. „Festreden
im Frack soll es allerdings nicht geben! Wir wollen ein neues, etwas anderes
Konzept für die Feierlichkeit erarbeiten. An Ideen fehlt es dabei nicht!“
Dem Verein „Freie Wählergruppe“ gehören zur Zeit rund 80 Mitglieder an. „Wer
sich für die Politik vor Ort interessiert und sich – frei von
parteipolitischen Ideologien – aktiv einbringen möchte, ist in unserem Kreis
willkommen“, appelliert der 1. Vorsitzende, „dies gilt insbesondere für
junge Menschen in Schifferstadt.“ -cher
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