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Stellungnahme zum LEP-Plan:
 

Schifferstadt, den 02.05.2007



Herrn
Bürgermeister
Klaus Sattel
Am Marktplatz 2
67105 Schifferstadt
 
Dieter Weißenmayer
Fraktionsvorsitzender
Keltenstr. 38
67105 Schifferstadt
06235/6013
weissenmayer@t-online.de
 
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

nachfolgend möchte ich die Stellungnahme bzgl. des LEP IV bekannt geben:

Schifferstadt mit ca. 19.700 Einwohnern, die größte Kommune im Landkreis Rhein-Pfalz-Kreis liegt im 3-Städte-Dreieck Speyer, Neustadt, Ludwigshafen, welche sowohl mit S-Bahn, als auch mit PKW in ca. 15-30 Minuten zu erreichen sind.

Schifferstadt ist umgeben von einem gut ausgebauten Straßennetz, der A 61, B 9 sowie diversen Landstraßen.

Die Gesamtfläche unserer Gemarkung beträgt 28,8 km², hiervon als Waldfläche ca. 8,8 km² sowie als wirtschaftliche Nutzfläche ca. 11,9 km².

Mit zwei Bahnhöfen bzw. S-Bahnhaltestationen ist Schifferstadt Verkehrsknotenpunkt in Richtung Mannheim, Neustadt und Speyer.

Schifferstadt ist Sitz einer überörtlichen Polizeiinspektion sowie einer Verkehrsdirektion mit dem Zuständigkeitsbereich Vorderpfalz.

Eine sehr gut ausgestattete städtische Bibliothek sowie die Volkshochschule genießen eine große Resonanz.

Die hiesige Gastronomie ist vielfältig vertreten, mehrere Hotels bieten mit ca. 22.000 jährlicher Übernachtungen einen regen Zuspruch.

Unsere Stadt bietet aufgrund der zahlreichen Vereine sehr gute Freizeitmöglichkeiten, sportlich sowie auch kulturell. In den hiesigen Vereinen ist die Vereinsarbeit mit den verschiedenen Generationen eng verflochten, so dass die Vereine auf einem soliden Fundament stehen.
Kulturell finden alljährlich Matineen, Kleinkunst, Konzerte, Theateraufführungen, Museumsbesuche sowie Vorlesungen statt, welche u a. auch in sehr guter Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule organisiert werden.
Sportlich verfügt Schifferstadt mit den Fußballvereinen FSV 1913 sowie SV Phönix über zwei mitgliederstarke Vereine, die eine hervorragende Jugendarbeit leisten. Die sportliche Integrität unserer ausländischen Mitbürgern wird auch durch den Fußballverein Türgücü ermöglicht.

Auch andere zahlreiche Sportvereine, z. B. VFK 07, TSV, VBB, Radfahrervereinigung u. a. bieten für jedermann sportliche Aktivitäten. Auch verfügt Schifferstadt über gut angelegte Fahrrad- und Wanderwege.
Aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Kreis Rhein-Pfalz-Kreis ist Schifferstadt Standort eines neu sanierten Hallenbades mit Außenbereich, einer großzügigen Sauna sowie Sporthallen.

Schifferstadt ist Standort eines Gymnasiums, einer Realschule, Hauptschule sowie einiger Grundschulen und zahlreicher Kindergärten. Für unsere betagten Mitbürgern leisten das Altersheim St. Matthias, das Pflegezentrum St. Johannes, die Ökumenische Sozialstation sowie auch private Pflegedienste und der Seniorenrat gute Arbeit.

Mittels der ausgewiesenen Neubaugebiete "Großer Garten, Münchbrühl, Östlich der Müllergasse" bietet Schifferstadt jungen Familien eine Zukunft, sowie Unternehmen die Ansiedlung ihrer Standorte in den Industrie- und Gewerbegebieten.
Mehrere Handwerksbetriebe aller Art bieten zahlreiche Ausbildungs- und Arbeitsplätze.

Für juristische Angelegenheiten sind in Schifferstadt mehrere Rechtsanwälte sowie ein Notariat tätig.

Die ärztliche Versorgung ist mit Allgemeinmedizinern sowie Fachärzten gewährleistet. Im übrigen bietet die nahe Nachbarstadt Speyer eine Ergänzung von Fachärzten, Notfalldienst und Krankenhäusern, welche in unserer Stadt nicht vertreten sind.

Sorgenkind unserer Stadt ist schon seit Jahren unser innerstädtisches Gewerbe. Aufgrund Ansiedlungen großer Gewerbegebiete auf der grünen Wiese in unseren Nachbarstädten- und gemeinden, sinkender Einkommen der Bürger, der u. a. hieraus resultierenden Geschäftsaufgaben sowie einer unattraktiven Innenstadt ist unsere heimische Geschäftswelt existenziell gefährdet. Ein neu gegründetes Stadtmarketing hat sich zur Aufgabe gemacht mit Innovation neues Leben unserer Stadt einzuhauchen und dies bereits mit ersten Erfolgen.

Aufgrund des vorliegenden Entwurfes des LEP IV ist nunmehr Stellung zu nehmen, inwieweit Schifferstadt dem Mittelzentrum Speyer oder dem Oberzentrum Ludwigshafen zuzuordnen ist. Infolge einer Kooperation mit einem Mittelzentrum bzw. einem Oberzentrum wäre Schifferstadt außer Stande, großflächige attraktive Einzelhandelsgeschäfte über 2000 m² auf seiner Gemarkung anzusiedeln. Das Oberzentrum Ludwigshafen bietet mittels seines Gewerbegebietes "Westlich der B 9" großflächige Einzelhandelsgeschäfte, welche die Kaufkraft in den umliegenden Gemeinden abziehen. Auch das neu geplante Einkaufscenter "Zollhafengebiet" mit seinen 35.000 m² Verkaufsfläche schwächt die Kaufkraft in den Gemeinden immens. Unsere Wirtschaft wird aufgrund des LEP IV in ein enges Korsett gezwängt, welches die Entfaltung der hiesigen Geschäftswelt knebelt und an ihrer weiteren Entwicklung hindert. Die vom LEP IV geplante Kooperation bei der Ausweisung von Einzelhandelsflächen trifft daher unsere Stadt im negativsten Sinne. Auch bzgl. des Sozial- und Gesundheitswesens wird es wohl zu Verschlechterungen führen, da in Regionen mit zurückgehender Bevölkerung zur Sicherung der Versorgungseinrichtungen künftig auch höhere Entfernungen in Kauf genommen werden müssen. Bzgl. des Sports, Freizeit, Erholung und Tourismus soll zukünftig die Organisation gemeindeübergreifend erfolgen. Die Freizeiteinrichtungen und Sportanlagen sind künftig den Mittel- und Oberzentren zuzuordnen. Dies bedeutet auch für die hiesigen Sportvereine einen Rückschrift zugunsten des Mittel- bzw. Oberzentrums. Anhand der geschilderten Beispiele wäre eine Kooperation einen Rückschrift für unsere Stadt, aber eine gewollte Stärkung des Oberzentrums.


Mit freundlichen Grüßen

Dieter Weißenmayer
Fraktionsvorsitzender

 
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