Aktuelles!

Haushaltsrede des FWG-Fraktionsvorsitzenden zum Haushalt 2013: 

 

Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist sie zu gestalten.

Nach Inkrafttreten der Auflösung des Garantievertrages mit der Sparkasse Vorderpfalz ist es uns möglich, befreit von jährlichen Schreckensmeldungen der Garantiezahlungen, künftig Investitionen zu planen und vor allem auch zu realisieren. Den Ballast haben wir abgeworfen, unsere daraus resultierende Verschuldung werden wir noch jahrelang mit uns schleppen müssen. Die letzten 8 Jahre waren unrühmliche Jahre für unsere Stadt. Das Betriebsklima in den Sitzungen des Stadtrates sowie der Ruf des Gremiums hatte in dieser Zeit Schaden genommen.

Für die Fraktion der FWG ist diese Aera abgeschlossen.

Das nahezu abgelaufene Jahr 2012 war daher wegweisend.

Der Haushalt 2012 wurde mit den üblichen Aufforderungen der Einsparmaßnahme von der Kommunalaufsicht genehmigt. Dem folgte im August ein Nachtragshaushalt, wie alle Jahre wieder, für unerwartete Mehrausgaben.

Dennoch werden und müssen wir umfangreiche Investitionen tätigen.

Die Hauptausgaben 2013 werden die Sanierung und Umbau der KITA Herz-Jesu mit einem Ausgabenvolumen von ca. 1,4 Mio. € sein. Den Auftrag zur Sanierung wurde an das Ing. Büro Melcher vergeben, das transparente Informationen den städtischen Gremien lieferte. Dies haben wir bei den Projekten KITA am Wald, Haus des Kindes und dem Verbindungsbau Kita St: Jakobus vermisst. Die Arbeit der Architekten, vor allem bei dem Anbau „Haus des Kindes“ ließ sehr zu wünschen übrig. Die Überraschung hinsichtlich der enormen Kostensteigerungen blieb bei allen Projekten auch nicht aus. Kontrollsysteme gab es nicht, die entsprechenden Gremien wurden lediglich zum abschließenden Abnicken der erhöhten Kosten konsultiert. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Diese Nachlässigkeit kostete die Stadt Schifferstadt immerhin über 1 Mio. € zusätzlich.

Neuland betreten wir mit dem Neubau einer kommunalen Kindertagesstätte im „Großen Garten“ sowie einem Controlling. Beides wurde seitens der FWG-Fraktion bereits seit langem gefordert. Hinsichtlich des Controllings hat die zuständige Mitarbeiterin der Verwaltung, Frau Speth, bereits im Vorfeld gute Arbeit geleistet. Der von dem Architekturbüro Hort & Hensel geplante Neubau ist mit 2,4 Mio. € veranschlagt. Mit der Fertigstellung des „Kindergartens im Großen Garten“ werden wir den gesetzlichen Vorgaben gerecht und bieten den Kindern im ausreichenden Maße Betreuungsangebote. Auf diesem Gebiet sind wir vorbildlich aufgestellt und haben für fehlende KITA-Plätze wohl keine gerichtlich festgestellten Schadensersatzansprüche von Eltern zu befürchten.


Die Sanierungsmaßnahme der Salierstraße ist seit vergangenen Sommer beendet. Die Straße ist saniert und befindet sich in einem guten Zustand. Es bleibt allerdings die Praxis abzuwarten, wie sich die schmale Fahrbahn und der teilweise abschüssige Fahrradweg bewährt. Auch die Parksituation ist nicht zufriedenstellend und für die Einzelhandelsgeschäfte kundenunfreundlich. Für die Parkregelungen sorgen immerhin 51 Verkehrszeichen als Schilderwald. Der Wille des 1. Kreisbeigeordneten hat sich dank der zahlreichen Enthaltungen im Stadtrat letztendlich durchgesetzt. Unsere finanzielle Beteiligung beläuft sich auf ca. 500.000,00 €, vermutlich mehr, als die des Kreises. Man hätte aus der Salierstraße optisch und verkehrstechnisch mehr gestalten können.

Die Sanierung und Umbaumaßnahme Hauptstraße wurde endlich begonnen und wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Dieses Projekt der Umbaumaßnahme kommt für unsere Innenstadt gut und gern 20 Jahre zu spät, denn damals verfügten wir noch über ansehnliche Finanzpolster zur Gestaltung der Innenstadt. Wir können mit der Sanierung der Hauptstraße lediglich Rahmenbedingungen schaffen, um Interessenten für neue Einzelhandelsgeschäfte zu gewinnen. Die Unterstützung des Einzelhandels obliegt schließlich jedem Einzelnen. Die Neugestaltung des Innenstadtbereichs muss in der Kirchenstraße sowie dessen Kreuzungsbereich unbedingt fortgesetzt werden, damit verkehrsberuhigende Maßnahmen für eine Verbesserung der Lebensqualität der Anwohner, Fußgänger und Fahrradfahrer sorgen können.

Die Bahnunterführung und Beseitigung des Bahnüberganges Iggelheimer Straße soll 2013 in Angriff genommen werden. Dieses Projekt i. H. von ca. 9 Mio. € wird finanziert von Bund, Bahn sowie Rhein-Pfalz- Kreis als Bauherr. Wir selbst müssen für die Anbindung an die Iggelheimer Straße mittels eines Verkehrskreisels aufkommen. Diese Ausgaben belaufen sich auf ca. 100.000,00 €. Künftig soll die Bahnunterführung für einen ständigen Verkehrsfluss sowie für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer sorgen. Auf den letzten Drücker das Projekt zu vertagen, sehen wir aufgrund der langen Vorplanungen problematisch. Es wäre abzuklären, ob auf die Stadt Planungskosten als Regressforderungen seitens der Bahn sowie Kreis zukämen. Dies wäre sicherlich nicht unbedeutsam, da diese Ausgaben wohl deutlich höher wären, als der Bau des Verkehrskreisels, dessen Geld wir durch die Erschließungskosten „Im Münchbrühl“ bereits zum Teil eingenommen haben. Dieses Vorhaben zu canceln wäre dann sicherlich schon vor Jahren angebracht gewesen, nur hatte dies niemand in Angriff genommen.

Die teilweise marode Straßenbeleuchtung wird umgestellt auf LED, für die Zukunft kostengünstig und umweltverträglich. Allerdings ist es für uns nicht verständlich, warum dies bei der Beleuchtung Salierstraße nicht erfolgt ist.

Der Umbau der Grundschule Nord wurde abgeschlossen und seiner Bestimmung übergeben. Inwieweit die Verpflegung der Schüler der Grundschule künftig im Gemeindezentrum St. Jakobus gesichert sein wird, bleibt abzuwarten. Das Thema „Mensa“ dürfen wir nicht aus den Augen verlieren und müssen nach weiteren Lösungen suchen.

Die Gewerbesteuer war 2012 unerwartet ein erfreuliches Plus in der Stadtkasse. Auch im Hinblick auf die prophezeite Abschwächung der Wirtschaftsprognose werden die Einnahmen der Gewerbesteuer in den kommenden Jahren bei ca. 6 Mio. € betragen.

Weniger erfreulich war die Nachricht, dass die Fa. Hornbach auswärtige Alternativen ihres Standortes zwecks Erweiterung prüft, falls sie nicht das Ackergelände Rehhofstraße/Am Katzenbaumerschlag erwerben könne. Die SGD Süd, der Raumordnungsverband und deren Bürokratie verweigern die Umwidmung für dieses Gelände und verweisen auf das für die Fa. Hornbach weniger geeignete Gelände im Industriegebiet Nord. Damit sollten wir uns aber nicht abspeisen lassen. Eine Umnutzung des Geländes an der Rehhofstraße von Landschaftsschutzgebiet in Gewerbegebiet wäre sicherlich im Tausch mit anderen adäquaten Geländen als Austauschfläche machbar. Für unsere Stadt wäre es fatal, wenn wir die Arbeitsplätze der Fa. Hornbach sowie die Gewerbesteuer verlieren würden.

Die vorgenannten Investitionen und Maßnahmen belegen, dass die Stadt Schifferstadt trotz ihrer zu erwartenden Schuldenlast i. H. von ca. 27,5 Mio. € Investitionskrediten sowie im „worst case“ von ca. max. 6,5 Mio. Liquiditätskrediten zum 31.12.2012 dennoch handlungsfähig ist und ihre Aufgaben verantwortungsbewusst wahrnehmen kann. Trotz der Kreisumlage, die in den letzten 5 Jahren um 1,8 Mio. auf nunmehr 7,4 Mio. € gestiegen ist, haben wir einen ausgeglichenen Haushalt mit einem kleinem Plus erarbeitet. Dies ist der beste Haushaltsplan der letzten Jahre. Dem Stadtkämmerer Albrecht Kolb möchte ich hiermit ausdrücklich für die Zusammenarbeit meinen Dank aussprechen.

Die Fraktion der Freien Wählergruppe wird dem Haushalt 2013 sowie dem Stellenplan mit all seinen Zusätzen zustimmen.

Ich möchte mich am Ende meiner Rede bei der Bürgermeisterin, den Beigeordneten und den Mitarbeitern der Verwaltung für Ihre Arbeit bedanken.

Ich wünsche Ihnen, den Mitgliedern des Stadtrates sowie allen Schifferstadter Bürgern ein Frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr.

Meine Rede zum Haushalt 2013 möchte ich mit dem Zitat von Karl-Heinz Söhler beenden:

Wenn's alte Jahr erfolgreich war, Mensch freue dich aufs neue, und war es schlecht, ja, dann erst recht.
 

zurück