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Rede des FWG-Fraktionsvorsitzenden zum Haushalt 2015 

 

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, meine Damen und Herren

Ein Zitat von Albert Einstein besagt:

Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.

Lasst uns die Sparkassengeschichte Geschichte sein. Wir haben vor ca. 4 Jahren den Aufhebungsvertrag gemeinsam mit der Sparkasse Vorderpfalz und der Stadt Ludwigshafen beschlossen ohne Rücksicht auf evtl. künftige Gewinne oder Verluste. Der Stadtrat hat mit gutem Grund dem Aufhebungsvertrag zugestimmt, um Planungssicherheiten für die Zukunft zu gewinnen. Für die Fraktion der FWG ist und bleibt der Aufhebungsvertrag mit der Sparkasse unangetastet und endgültig abgeschlossen. Verwenden wir besser unsere Energie und Zeit der Sicherung unserer Haushaltslage als alte Rechnungen begleichen zu wollen.

2014 war ein besonderes Jahr, ein Jahr ohne Nachtragshaushalt und eine Tilgung der Schulden bis zum Jahresende um ca. 4 Mill €. Investitionskredite werden wir voraussichtlich nicht gebrauchen, im Gegenteil, wir können Sondertilgungen fahren und ggf. zinsgünstig umschulden. Dies ist ein Erfolg, auf den wir stolz sein können. Das seit Jahren herrschende Zinstief sowie die Arbeit unseres Stadtkämmerers kamen unserem städtischen Haushalt zu Gute. Wir bedauern sein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben. Er ist zwar kein David Copperfield um unmögliches möglich zu machen, aber er hat in den vergangenen Jahren für die Stadt gute und solide Arbeit geleistet, für die ich im Namen der FWG unseren Dank aussprechen möchte.

Dieser Haushalt ist bereits der zweite in Folge mit ausgeglichenem Ergebnis. Darauf können wir stolz sein, um den uns andere kommunale Haushalte beneiden. Sicherlich gibt es vielleicht das eine oder andere, was manchem nicht passt und wir wollen auch in Zukunft den Haushalt kritisch begleiten. Aber darf dies ein Grund sein, einen ausgeglichenen Haushalt scheitern zu lassen und die Planungen für 2015 behindern? Wenn alles planmäßig für 2015 verläuft, werden wir einen Schuldenstand von ca. 29,6 Mio. € erreicht haben.

Die aufwändigen Ausgaben für den Neu- bzw. Ausbau der KITA-Plätze sind derzeit beendet, so dass wir im sozialen Bereich hoffentlich vorerst keine riesigen Ausgaben mehr haben werden. Das dieser Traum bald von der Realität eingeholt wird, werfen bereits jetzt schon Ereignisse ihre Schatten. Sollte die Reduzierung der Anzahl von Kindern in KITA-Gruppen vom Land verordnet werden, können wir uns alsbald Gedanken machen, wie wir diese Vorgabe wieder realisieren werden. Wer es bezahlt wissen wir ja mittlerweile.

Investitionen z. B. wie an späterer Stelle erwähnt, leisten wir gerne zum Wohle unserer Kinder. Welche Geldsummen allerdings aufgrund der Aufnahme der vertriebenen Menschen aus den Kriegsgebieten ebenfalls auf uns zu kommen werden, ist noch ungewiss. Hier ist die Bundes- sowie Landesregierung in der Verantwortung, eine gerechte Finanzierung für die Kommunen zu organisieren.

Das dünn gestrickte Investitionsprogramm für die kommenden Jahre weckt in der Tat keine Begehrlichkeiten. Investitionen in die Sicherheit unserer Stadt dürfen wir nicht außer Acht lassen. Dringende Sanierungen unserer Straßen müssen Jahr für Jahr im Investitionsprogramm berücksichtigt werden, denn ein Sanierungsstau wird irgendwann nicht mehr zu bewältigen sein. Hierzu gehören nicht nur die Straßen, sondern auch der Austausch verrosteter und zum Teil schlecht lesbarer Straßenschilder.

Auch für unsere Feuerwehr sollte uns ein neues Einsatzleitungsfahrzeug die Investition i. H. von 144.000,00 € wert sein. Abzüglich eines zu erwartenden Zuschusses seitens des Kreises liegen wir fast gleichauf gegenüber der Nach- bzw. Aufrüstung eines 19 Jahre alten Altfahrzeuges, welches mit ca. 112.00,00 € zu Buche schlägt. Der Erwerb eines Neufahrzeuges als ELW bietet zumal Sicherheit für die nächsten Jahre. Die Umrüstung des Altfahrzeuges als ELW sehen wir eher skeptisch und unwirtschaftlich.

Für das Klimaschutzkonzept haben wir 113.000,00 € im Haushalt als Aufwand für energetische Arbeiten unserer eigenen Liegenschaften eingestellt. Nach Möglichkeit wollen wir 2015 mit der Wilfried-Dietrich Halle mit dem Austausch der alten Lüftungsanlage beginnen. Für einige hat bei der Umsetzung dieses Konzeptes nur die Wirtschaftlichkeit Priorität, wir sehen dies aber allerdings in Verbindung mit dem Klimaschutz. Kleine Schritte vieler Kommunen ergeben einen großen Schritt zugunsten der Umwelt. Dies zeichnet unser Verantwortungsbewusstsein im Hinblick auf die nächsten Generationen aus.

Für das Projekt "Soziale Stadt" haben wir 2015 ein Geldbetrag von 200.000,00 € sowie für die darauf folgenden drei Jahre jeweils 500.000,00 € eingeplant. Soziale Stadt bedeutet Verbesserungen des fließenden und ruhenden Verkehrs, Städtebau und auch die Förderung lokaler Ökonomie. Alles im Sinne der FWG, denn der Mensch steht schließlich im Mittelpunkt.

Aus den Augen werden wir auch nicht die Kirchenstraße verlieren, für deren Umbau und barrierefreier Gestaltung sich die FWG seit jeher einsetzt und auch angestoßen hat. Im Haushalt haben wir für Planungen der Kirchenstraße ab der Kreuzung Bahnhofstraße bis Iggelheimer Straße Einmündung Altenhofstraße ein Geldbetrag i. H. von 40.000,00 €, für einen möglichen Umbau im Jahr 2016 ein Geldbetrag i. H. von 700.000,00 € eingeplant.

In unserem Haushalt für 2015 finden sich auch wieder Positionen, bei denen wir den sozialen Bereich nicht vergessen. Es werden weiterhin gemeinnützige Einrichtungen z. B. die KITA Rappelkiste, Villa Regenbogen mit ihren Außenbereichen oder auch Vereine bedacht, dabei müssen wir uns im Klaren sein, dass wir das Geld nicht so locker verteilen können, wie in den goldenen Zeiten. Aber wenn es die Möglichkeit bietet, wird die FWG sich stets für Zuwendungen an soziale Einrichtungen und Vereine einsetzen.

Für die Sanierung des Kraftraumes der Wilfried-Dietrich-Halle planen wir 2015 ein Geldbetrag i. H. von 290.000,00 €. Eine Investition, die unumgänglich und fällig ist und auch dem Aushängeschild unserer Stadt, dem VFK 07, zu Gute kommen wird. In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, dass es in der Wilfried-Dietrich-Halle mit den sanitären Anlagen nicht zum besten steht und wir uns in absehbarer Zeit mit der Sanierung der Toilettenanlagen beschäftigen müssen. Schon jetzt möchte ich die Verwaltung damit beauftragen, entsprechende Planungen und Kostenvoranschläge für die Sanierung der Toilettenanlagen zu prüfen.

Der Verkauf des Baugebietes "Großer Garten" ist nahezu abgeschlossen. Ein Gelände, welches ursprünglich für eine Grundschule vorgesehen war, sollte schleunigst mittels Bebauungsplan als bebaubare Grundstücke Interessenten zur Verfügung stehen. Die Vermessung, Straßenbau mit Planungs- und Baukosten werden uns ca. 250.000,00 € kosten. Auch muss für dieses Baugebiet ein energetisches Konzept zu Grunde gelegt werden.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Im Haushalt 2015 haben wir für die Verlegung des Rettichfestplatzes den Geldbetrag i. H. von 25.000,00 € sowie die Anbindung des Kreisels Iggelheimer Straße i. H. von 15.000,00 € in das Jahr 2016 verschoben. Diese Geldbeträge werden für 2015 nicht benötigt. Bei der Ausführung des Projektes Bahnunterführung wird die Anbindung des Kreisels zuletzt erfolgen, so dass wir aktuell dieses Geld nicht einplanen müssen. Die Fraktion der FWG würde für Schifferstadt ausdrücklich einen Prioritätenwechsel der Baumaßnahme vor Römerberg begrüßen. Ich hatte bereits vor ca. 2 Monaten schriftlich im Namen der FWG die DB Netze, das Ministerium für Verkehr, den Landrat sowie den MdB Schindler auf den Prioritätenwechsel hingewiesen.

Diese Ausführung sind nur ein Teilauszug des Haushaltsplanes 2015, welcher die Bandbreite unseres Vorhabens des nächsten Jahres widerspiegelt. Trotz dieser Planungen können wir erfreulicherweise einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen. Wenn wir das nächste Jahr ebenfalls ohne den fast obligatorischen Nachtragshaushalt bewältigen, können wir mit Stolz sagen: "Wir haben gut gearbeitet".

Ich kann behaupten, dass wir in Schifferstadt eine gute Politik mit umsichtiger Planung auch hinsichtlich des Schuldenabbaus bieten. Kritik werden wir immer wieder ernten, aber ein unfehlbares Mittel, keine Fehler in der Politik zu machen, ist keine Politik zu machen.

Wie bereits erwähnt, große Sprünge machen wir mit unserem Investitionsprogramm nicht, aber ehrlich gesagt, klagen dürfen wir nicht. Dies war auch schon der Tenor meiner Haushaltsrede des vergangenen Jahres. Wir besitzen eine gute Infrastruktur und eine hohe Lebensqualität, in der es sich gut leben lässt und es im Grunde genommen kein Anlass zur Klage gibt.

Die Fraktion der Freien Wählergruppe wird dem Haushalt 2015 sowie dem Stellenplan mit all seinen Zusätzen zustimmen.

Ich möchte mich am Ende meiner Rede bei der Bürgermeisterin Ilona Volk sowie den Beigeordneten und den Mitarbeitern der Verwaltung für Ihre Arbeit bedanken. Ich wünsche der Bürgermeisterin und den Beigeordneten, den Mitgliedern des Stadtrates, den Mitarbeitern der Verwaltung sowie allen Schifferstadter Bürgern ein Frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr.
 

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