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Haushalt 2016 

 

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, meine Damen und Herren,

die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet.

Seit 1999 unterstützt der Bund die Aufwertung städtebaulich, wirtschaftlich und sozial benachteiligter und strukturschwacher Stadt- und Ortsteile. Bisher wurden 659 Gesamtmaßnahmen in 390 Kommunen in das Bund-Länder-Programm aufgenommen. 2014 wurde das Programm von 40 Mill. € auf 150 Mill. € aufgestockt. Dieser bereitgestellte Geldbetrag galt auch für 2015. Wie die Bereitstellung der Fördermittel in den kommenden Jahren aussehen wird, kann aufgrund der Haushaltslage sowie der aktuellen Finanzsituation des Bundes- und Landeshaushaltes wohl nicht beziffert werden. Schon aus diesem Grund war es wichtig den Schopf zu ergreifen und für die Sanierung des Ochsens den Antrag auf Förderung zu stellen. Die Aufnahme in das Städteförderungsprogramm ist die Chance unsere Stadt weiter zu entwickeln. Die Zusage der Förderung für die Arbeit des Büros Rittmannsperger liegt vor. Wer weiß, wie lange dies noch möglich ist. Unseres Erachtens hätte die Verwaltung den Verfahrensablauf forcieren müssen, um noch im Jahr 2015 die Leistungsstufe HOAI 1 – 3 dem Büro Rittmannsperger zu vergeben, um in den Genuss des Startergeld i. H. von 500.000,00 € zu kommen. Die Einhaltung der Frist zum 30.9.2015 wurde versäumt . Dabei möchte ich aber betonen, dass dies keineswegs ein Versäumnis des Stadtrates war. So bedarf es für 2016 eines neuen Antrages in der Hoffnung, dass auch dieser positiv beschieden wird. Die Einstellung eines Geldbetrages i. H. von 150.000,00 € im Haushalt 2016 ist sicherlich notwendig und richtig, damit erste Maßnahmen 2016 ergriffen werden können sowie auch 150.000,00 € für den Neu bzw. Umbau „Ochsen“. Dennoch sollte die Abstimmung im Stadtrat über die endgültige Durchführbarkeit des Projektes der Kostenkalkulation und der Höhe der Fördermittel vorbehalten bleiben. Ob wir es uns im Hinblick auf die wirtschaftliche Situation und die Schuldenentwicklung dann noch leisten können, bleibt abzuwarten. Die FWG wird die weiteren Vorgänge kritisch beleuchten.

Die Realisierung des Klimaschutzprogramms in der Wilfried-Dietrich-Halle haben wir 2015 mit dem Einbau einer neuen Lüftungsanlage begonnen. Weitere diesbezügliche Projekte werden folgen müssen, da auch unsere Stadt einen Beitrag für die Klimaschutzziele des CO 2-Ausstosses bis 2030 leisten möchte. Wir sollten allerdings bei der Auswahl weiterer städtischer Immobilien darauf achten, dass es, abgesehen von der CO 2 Einsparung, auch lohnenswerte Objekte sind, deren Auswahl aber nicht die Verwaltung allein bestimmen sollte. In der Hoffnung auf Fördermittel für die Stelle eines Klimaschutzmanagers erwarten wir eine rege Zusammenarbeit in den Gremien. Lohnenswert möchte ich allerdings nicht mit wirtschaftlich gleichstellen. Unter diesem Aspekt ist der finanzielle Einsatz sicherlich höher als die Einsparung. Aber für das ehrgeizige Ziel des Klimaschutzes, dem sich auch Bund und Länder sowie viele Kommunen angeschlossen haben, ist es eine gute Investition für unsere Nachkommen. Wir müssen aber auch den Mut haben zu sagen, dieses Jahr nicht, wenn die hauswirtschaftliche Lage es nicht erlaubt. Also nicht auf Teufel komm raus. Es ist erfreulich, dass derzeit die sanitären Anlagen in der Wilfried-Dietrich-Halle saniert werden. Diese Sanierung war bei weitem überfällig und den Gästen der Veranstaltungen in der Wilfried-Dietrich-Halle nicht mehr zuzumuten. Im wahrsten Sinne des Wortes stank dies uns gewaltig.

Es ist gekommen wie es kommen musste und nach dem Neubau der KITA „Großer Garten“ früher als wir dachten. Unsere Kindergärten reichen für die zu erwartenden Kapazitäten nicht aus und so sind wir wieder gefordert, entsprechende KITA-Plätze bereitzustellen. Zum 1.8.2016 wird der fehlende Bedarf ca. 115 Kita-Plätze betragen, 2018 voraussichtlich 180 Plätze. Die Erweiterung der KITA „ Am Wald“ mittels Bauwagen ist unseres Erachtens eine gute Lösung, da gerade dort die Resonanz der KITA sehr groß ist und den Kindern sicherlich auch das Leben im Bauwagen im Wald eine Art „Abenteuer“ vermitteln wird. Die Angliederung der Bauwagen an andere KITA`s hat unseres Erachtens deshalb auch keinen Sinn. Um den Neubaueiner KITA kommen wir lt. Kinderbedarfsplanung nicht herum. Andere bestehende kommunale KITA´s dürfen wir nicht vergrößern und fabrikähnliche Verhältnisse fördern. Diese beiden Projekte werden uns im Soll unter Anrechnung der zu erwartenden Zuschüsse des Landes und des Kreises ca. 2,5 Mill. € kosten, die wir uns wieder zu Lasten anderer Haushaltstitel aus den Rippen schneiden müssen. Aber alles lamentieren hilft nicht, wir benötigen aufgrund der Rechtsansprüche diese KITA-Plätze und müssen auch für deren Existenz sorgen.
Für die Erschließung des Baugebietes „Max Ernst-Straße“ im Großen Garten haben wir 870.000,00 € eingeplant. Die Bauplätze gehen im voraus weg wie warme Semmeln. Der Entschluss das Baugebiet mit Kalter Nahwärme mit Wärmepumpen auszustatten, war eine gute und richtige Entscheidung. Die Nachfrage nach den Bauplätzen gibt uns recht. Das bedeutet aber auch, dass wir derzeit keine Bauplätze mehr im Angebot haben.
In diesem Jahr in der FLNP ausgelaufen. Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir uns hinsichtlich von Neubaugebieten weiter entwickeln wollen. Auch hier bedeutet Stillstand gleich Rückschritt.
Zeitliche Fehler aus der Vergangenheit, wie im „Großen Garten geschehen“ können wir uns nicht leisten. Gelände für Neubaugebiete haben wir nicht in Hülle und Fülle. Hier bietet sich das Gelände der Bleichwiese nördlich des Rehbachs an.
Auch hinsichtlich des Industriegebietes müssen wir uns Gedanken machen. Wie soll es weiter gehen? Langsam aber sicher stoßen wir in jeder Beziehung an unsere Grenzen. Wo können wir noch Industriegebiete ausweisen? Aufgaben, die uns in nächster Zeit beschäftigen werden!

Für die konsequente Weiterführung der Ausstattung von Straßenleuchten mit LED haben wir für 2016 wiederum 150.000,00 € eingeplant. Diese Umstellung auf LED sollten wir auch im Hinblick auf die Ersparnis von Strom und CO 2 beibehalten.
Der Haushalt 2016 ist ansonsten spartanisch ausgestattet mit den üblichen alljährlich wiederkehrenden Ausgaben. Die Kreisumlage erhöht sich 2016 um 1 % auf 43,38 % und entspricht ca. 8.700.000,00 €. Dies bedeutet eine Mehrbelastung von ca. 900.000,00 €. Die Gewerbesteuer war im Haushalt 2015 mit 5.500.000 € zu großzügig bemessen und wurde für 2016 nach unten auf 4.000.000,00 € korrigiert. Der Ergebnishaushalt 2016 wird erfreulicherweise dennoch ausgeglichen sein aufgrund Verkaufs weiterer Bauplätze in der Max-Ernst-Straße. Ein guter Einstand für unseren neuen Stadtkämmerer.
Der Schuldenstand wird Ende 2016 ca. 27.500.000,00 € betragen. Seit Jahren geben wir Geld aus, deren Ausgaben wir nicht zu verschulden haben und uns sowie allen Kommunen letztendlich diktiert worden sind. Aber dennoch kommt es für die FWG nicht in Frage, freiwillige Zuschüsse an Vereine und Institutionen zu kürzen, da diese wertvolle Arbeit für die Allgemeinheit leisten.
Diese Ausführungen sind nur ein Teilauszug des Haushaltsplanes 2016, welcher die Bandbreite unseres Vorhabens des nächsten Jahres widerspiegelt. Wenn wir das nächste Jahr ebenfalls ohne einen Nachtragshaushalt bewältigen, haben wir gut gearbeitet.

Die Fraktion der Freien Wählergruppe wird dem Haushalt 2016 sowie dem Stellenplan mit all seinen Zusätzen zustimmen.

Im Namen der FWG-Faktion möchte ich mich am Ende meiner Rede bei der Bürgermeisterin Ilona Volk sowie den beiden Beigeordneten, insbesondere dem Stadtkämmerer und den Mitarbeitern der Verwaltung sowie der Stadtwerke für Ihre Arbeit bedanken und wünscht allen ein Frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2016.
 
 

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