Die Geschichte der FWG Schifferstadt

Die Gründung der Kultur- und Sportvereinigung ( KuS ) im Jahre 1953 hatte eigentlich nur den einen Grund: Förderung der Zusammenarbeit von Kultur- und Sportvereinen. Hier war unter anderem an das Ausrichten von gemeinsamen Veranstaltungen, an Terminabsprachen der Vereine untereinander und an eine größere Beachtung bzw. ein Mitspracherecht bei Forderungen oder Anträgen der örtlichen Behörde gegenüber gedacht.

Nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen wurde im Februar 1955 der KuS mitgeteilt, dass je ein Vertreter der Kultur- und Sportvereinigung an den Sitzungen des Kultur- und Sportausschusses beratend teilnehmen könne. Jedoch bereits neun Monate später im November 1955 wurde die angestrebte Bewirtschaftung des Rettichfestes durch die KuS-Vereine ohne Rücksprache mit den Vereinen von den Ausschüssen der Stadt abgelehnt. Diese widersprüchlichen Auskünfte und das völlig unverständliche, sture Verhalten seitens der damaligen Stadtratsmitglieder gegenüber der KuS sorgten weiterhin für ein sehr angestrengtes Verhältnis. In den beiden folgenden Generalversammlungen der KuS wurde die Aufstellung einer freien Wählerliste lang und intensiv diskutiert mit dem endgültigen Ergebnis, dass

  • entweder je einem Vertreter der KuS Sitz und Stimme im Kultur-und Sportausschuss von Seiten der Stadt zugestanden wird oder
  • andernfalls die KuS eine eigene freie Wählerliste zur Kommunalwahl 1956 aufstellen werde.

Auf Grund der ablehnenden Stellungnahme seitens der Stadt traten die KuS-Mitglieder trotz scharfer Missbilligung durch die Presse mit einer eigenen freien Wählerliste unter dem Namen

„Wählergruppe Hammer“

zur Kommunalwahl 1956 an. Es wurden trotz unsäglicher Hetzkampagnen zwei Stadtratsmandate errungen. Seit dieser Zeit ( 1956 ) hat sich die Freie Wählergruppe im Stadtrat von Schifferstadt kontinuierlich profiliert, indem sie sich kritisch und in Grundsatzfragen deutlich artikulierte. Naturgemäß gab es in den nahezu 50 Jahren kommunaler Präsenz der FWG im Stadtrat immer wieder Hindernisse und Schikanen seitens der Behörden, sei es kurzfristige Änderung der Wahlordnung, Diskriminierung bezüglich der Listennummer oder gar möglicher Ausschluss von der Kommunalwahl 1979, wenn kein eingetragener Verein gegründet werde. All diese Schikanen haben wir zusätzlich zu unserer Ratstätigkeit immer wieder lösen müssen.

Heute ist

  • die FWG-Schifferstadt mit 3 Mitgliedern
    im Stadtrat vertreten.
  • Marion Schleicher-Frank 2. Beigeordnete der Stadt Schifferstadt
  • Dieter Weißenmayer, Fraktionsvorsitzender der FWG im Stadtrat, Mitglied des Kreistages des Rhein-Pfalz-Kreises

Zum Schluss noch ein Wort zu unserer Namensgebung.
Die Wählergruppe trug, weil vom Gesetzgeber so vorgeschrieben, bis 1979 immer den Namen des Listenführers und zwar

von 1956 bis 1969 „Wählergruppe Hammer“
von 1969 bis 1979 „Wählergruppe Kolb“

Auf Grund einer kurzfristigen Mitteilung (drei Tage vor dem Abgabetermin der Wählerliste!) mussten wir einen Verein gründen und einen neutralen Namen wählen, ansonsten würden wir nicht zu den Kommunalwahlen zugelassen werden, weshalb wir nun seit 1979 unter

Freie Wähler-Gruppe Schifferstadt“ antreten.

Sowohl der Listenführer Herr Georg Hammer, als auch Herr Walter Kolb waren auch die Fraktionsvorsitzenden. Seit der Gründung der Freien Wählergruppe Schifferstadt reihte sich mit einer kurzen Unterbrechung während ihrer Beigeordnetenzeit von 1979 bis Januar 2007 Ursula Heberger als Fraktionsvorsitzende ein. Im Januar 2007 übergab Ursula Heberger den Fraktionsvorsitz an deren Stellvertreter Dieter Weißenmayer, der seit Mai 2005 ebenfalls den Vorsitz der Freien Wählergruppe inne hat. Kontinuität hat also oberste Priorität. So ist der ehemalige Bürgermeister Klaus Sattel der Enkelsohn unseres Gründers Georg Hammer und Stadtratsmitglied Franz-Josef Kolb ein Sohn des langjährigen Fraktionsvorsitzenden und Vorsitzenden der KuS Walter Kolb.